Achtsamkeit (engl. mindfulness) und Entspannung haben gemeinsam, über die Steuerung von Aufmerksamkeit zielgerichtet Einfluss zu nehmen auf Bewusstsein, psychische Funktionen und autonomes Nervensystem. So werden sowohl körperliche als auch psychische Funktionen (wie Herzschlag, Atmung, Muskelspannung und somit auch Ruhe- u. Entspannungs-Reaktionen) deutlich positiv beeinflusst.
Für viele Menschen zunächst ungewohnt, lassen sich Entspannung und Achtsamkeit – wie viele andere Fertigkeiten auch – aber einüben und erlernen. Einmal zur Gewohnheit geworden, kann man sie ohne große Vorbereitung nutzen. Dies ermöglicht es uns dann, „herunterzufahren“ und damit wieder steuerungsfähig in Situationen zu sein, die sonst Stress- und Überreaktionen auslösen.

An Entspannungsverfahren sind in Deutschland v.a. das Autogene Training (AT) und die Progressive Muskelrelaxation (PME) nach Jacobson bekannt. Ebenfalls sehr hilfreich sind Atementspannungstechniken. Auch die Hypnose (s.o. Hypnotherapie u. Trance) kann sehr gut „nur“ zur Entspannung genutzt werden.

Auch Achtsamkeit (nach Jon Kabat-Zinn) erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Kabat-Zinn hat Methoden aus fernöstlichen Schulen entlehnt – ohne deren weltanschauliche Sicht vermitteln zu wollen.
Der Vorteil der Methode liegt in ihrer prinzipiell leichten Zugänglichkeit und wertschätzenden Haltung. Geübt wird „Gewahrsein“ gegenüber bereits Bestehendem (z.B. Atmung, Sinneswahrnehmungen). So wechselt der Fokus von unserem stets beurteilendem, verstandesmäßigen Denken zu unmittelbareren Wahrnehmungen und Erlebnissen. Dies ermöglicht es, automatisierte Denk- und Beurteilungsmuster zu verlassen. Der Druck sofort Kategorien bilden zu müssen, weicht einer zulassenden Haltung.
Der Effekt hiervon ist aber keinesfalls Passivität (wie man vielleicht annehmen könnte), sondern vielmehr die Möglichkeit – aus einer „vollständigeren“ Wahrnehmung unserer Innenwelt und Umgebung heraus – unmittelbarer zu reagieren. Diesbezüglich gibt es Parallelen zwischen Kabat-Zinn´s Achtsamkeit, Hypnotherapie und dem Hypnosystemischen Ansatz von Gunther Schmidt.