In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie – welche die Basis meiner therapeutischen Arbeit bildet – wird davon ausgegangen, dass Menschen auf der Basis erworbener Erfahrungen (v.a. mit wichtigen Bezugspersonen aus Kindheit und frühen Lebensphasen) unbewusste Erwartungen und Vorannahmen entwickeln und so im gegenwärtigen Hier und Jetzt mit bestimmten, unbewusst angeeigneten Verhaltens- und Beziehungsmustern reagieren. Diese kann man als Bewältigungs- und Kompensationsmechanismen verstehen, die es der-/demjenigen ermöglicht haben, mit bestimmten Umständen umgehen zu können und trotzdem zentral wichtige Bedürfnisse befriedigen zu können.
Diese „Muster“ bleiben erhalten und übertragen sich auf die weiter folgenden Lebensumstände und Bezugspersonen. So können unbewusste Konflikte aus der Vergangenheit eine wesentliche Rolle bei der Ausprägung von Symptomen oder Schwierigkeiten in der Interaktion und Kommunikation mit anderen spielen. Als leidhervorrufend treten diese aber ggf. erst unter bestimmten Umweltbedingungen zutage (private oder berufliche Veränderungen, Belastungen, Konflikte o.ä.).
Bei der Therapie geht es u.a. darum, Sie darin zu unterstützten, ein Verständnis für den (bisherigen) Sinn dieser früher erworbenen Bewältigungsstrategien zu entwickeln und so mit sich selbst einen wohlwollenden Umgang mit den eigenen vermeintlichen „Schwachpunkten“ zu finden – ein erster aber entscheidender Schritt zu erneut erworbener Entscheidungsfreiheit und zukünftigen Veränderungen.

Der Ansatz der Verhaltenstherapie ist demgegenüber ein anderer: Psychische Probleme und damit verbundene leidbringende Erlebens- und Verhaltensweisen werden als erlernt betrachtet – Ziel ist es, sie wieder zu verlernen bzw. sie durch andere, neu erworbene, lösungsorientierte Reaktionsmuster und damit verbundene eigene Erfolgserlebnisse zu „überschreiben“. Die verhaltenstherapeutische Arbeit setzt somit in erster Linie an den aktuellen Bedingungen an, welche die Problemmuster und Symptome aufrechterhalten.